Warum Disziplin die Motivation erobert? #22

Motivation
Ich denke, du bist dir bewusst und es ist für niemanden ein Geheimnis, dass das Training, insbesondere eine langfristiges und regelmässiges Training, ein wichtiger, wenn nicht sogar ein essenzieller Bestandteil ist, um fit und gesund zu bleiben. Du denkst dir jetzt bestimmt „Ja, klar, völlig logisch – Einfacher gesagt als getan“

Sich regelmässig ins Training zu stürzen, ist nicht immer einfach und es scheitert meistens an der Motivation? Oder ist es die Disziplin? Was ist denn überhaupt der Unterschied dieser beiden Schlagwörter und wie oder wo kommt man dazu? Fragen über Fragen, aber eines ist denke ich für uns alle klar, es ist nicht immer einfach motiviert am Ball zu bleiben. 

In diesem Blog erfährst du, wie du dich langfristig motivierst und dein Training dauerhaft erfolgreich gestalten kannst. Dabei zeige ich dir Tipps, Tricks und Ideen, um deinen Trainingsalltag zu einem erfüllenden Erlebnis zu machen.

Motivation, was bedeutet das überhaupt?

Motivation ist ein gerne genutztes Schlagwort. Wir alle nutzen es regelmässig und jeder will es haben, denn es hilft einem bekanntlich, Dinge zu erreichen, von denen wir träumen.
 
Das Wort „Motivation“ ist auf das lateinische Verb movere (bewegen, antreiben) und ist immer auf ein MOTIV zurückzuführen. Es wird allgemein definiert als das, was erklärt, warum Menschen oder Tiere zu einem bestimmten Zeitpunkt ein bestimmtes Verhalten einleiten, fortsetzen oder beenden.
 
Mo·ti·va·ti·on
Substantiv, feminin [die]
1.        1. PSYCHOLOGIE•PÄDAGOGIK
Gesamtheit der Beweggründe, Einflüsse, die eine Entscheidung, Handlung o. Ä. beeinflussen, zu einer Handlungsweise anregen
“politische Motivation”
2.        2. SPRACHWISSENSCHAFT
das Motiviert sein
 

Ganz allgemein sprechen Psychologen von Motivation, wenn bei einem Menschen eine Verhaltensänderung festgestellt wird. Sie sagen dann, dass ein innerer Antrieb, die Motivation, zu diesem oder jenem Verhalten bewegt. Grundlage sind Bedürfnisse, Motive und Ziele des Menschen, die er in sich trägt und die aufgrund einer Gelegenheit oder eines Anreizes diesen Menschen motivieren und zu einem bestimmten Verhalten führen.

Genau genommen heisst das, dass wir ALLE Motivation in uns tragen, und uns grundsätzlich für ALLES selbst motivieren oder motiviert eine Sache angehen können, wenn unser Ansporn für etwas genug hoch ist. Lass mich raten, wahrscheinlich wusstest du das bereits? Klar – oftmals ist es ja auch nicht so, dass wir nicht damit anfangen, sondern viel mehr, dass wir nicht am Ball bleiben und die Motivation uns rasch wieder verlässt. Wie schaffen wir es also eine langanhaltende, konstante Motivation zu behalten in Bezug aufs Training? Hier kommt die DISZIPLIN ins Spiel. 

Warum Disziplin die Motivation erobert?

Nun wissen wir, was unter Motivation gemeint ist und wie sie in uns geweckt werden kann. Doch was wir noch nicht wissen, ist wie wir LANGFRISTIG am Ball bleiben und die Motivation nicht verlieren. Eines möchte ich allerdings vorweg klarstellen. Wenn du glaubst, dass Profisportler immer und überall motiviert sind, für jede einzelne Trainingseinheit und jeden Wettkampf, dann muss ich dich enttäuschen. 

Motivation kommt und geht, Disziplin hingegen ist die Fähigkeit, an einem Plan oder einer Routine festzuhalten, auch wenn dich die Motivation verlassen hat. Während die Motivation dafür sorgt, dass wir mit etwas anfangen, ist es die Disziplin, die einen jeden Tag weitermachen lässt. In anderen Worten, wo die Motivation versagt, setzt Disziplin ein. Disziplin ist das, was dich durch JEDE anstehende Aufgabe bringen wird. Nicht nur im Sport, sondern auch in jeder anderen Lebenslage. Disziplin bringt dir die gewünschten Ergebnisse und Disziplin hilft dir, deine Ziele zu erreichen.

Wenn du morgens aufstehst oder abends zu Bett gehst, dann putzt du dir (vermutlich) zu beinahe jedes Mal die Zähne. Das tust du völlig unabhängig davon, ob du gerade motiviert dafür bist oder nicht, richtig? Na ja, ich hoffe es zumindest, ansonsten könnten das teure Zahnarzt Rechnungen werden. Was haben Zähneputzen mit Training gemeinsam? An sich nichts – was ich damit verdeutlichen möchte, ist: Motivation allein nützt dir nicht, um am Ball zu bleiben, du solltest deine Disziplin stärken.

6 Tipps - So motivierst du dich langfristig zum Training

1. Routine entwickeln

Um deine Disziplin zu stärken, ist es ratsam Routinen zu entwickeln, denn so wird es dir leichter fallen. Das geschieht nicht von heute auf morgen. Etwa 40 Tage dauert es im Schnitt, bis sich eine neue Verhaltensweise als Routine etabliert.
Beispielsweise nimm dir nicht einfach vor 3x pro Woche Sport zu machen, sondern setze ganz genau fest an welchen Tagen und zu welchen Zeiten du Sport machen kannst bzw. WAS genau du WANN machst.  Setze dich dabei nicht unter Druck, wenn du etwas verändern möchtest, sondern plane von vornherein genug Zeit ein. Und sei insbesondere in den ersten 40 Tagen sehr konsequent. Das erhöht deine Chancen, dauerhaft durchzuhalten.

2. Relevante Ziele setzen

Mach dir also realistische Ziele, um auch sicher zu sein, dass du diese auch einhalten kannst. Um es zu vereinfachen, ist es hilfreich, kleinere Ziele zu setzen und sie nach und nach, zu erreichen. Deine Ziele sowie deine Leistung darf langsam gesteigert werden.  Anstatt ein grosses Ziel zu haben, das viele Monate dauert, kannst du lieber kleine und realistische Ziele setzen und sie nach und nach erreichen. Zu hohe Erwartungen und Druck, zum Beispiel nach einer längeren Sportpause, wirken sich eher negativ aus, auf deine Motivation. Vergleiche dich nicht mit anderen, weder mit Freunden noch mit Fitness-Influencern.

Der Spass am Training sollte weitgehend im Vordergrund stehen. Also: Einen Gang runterschalten, Schritt für Schritt die Belastung erhöhen und dann steigt auch die Motivation wieder. Auf diese Weise kannst du deine Fortschritte messen und dich selbst dafür belohnen, wenn du ein Ziel erreicht hast.

3. Trainingsplanung

Nachdem du dir voller Motivation, realistische Ziele gesetzt hast, bleibt nun die Frage, wie erreichst du diesen Step by Step? Erstelle dir ein Trainingsplan. Wie viele Trainingseinheiten pro Woche sind für dich realistisch und notwendig? Welche Intensität brauchst du und welche Art und Weise von Training spricht dir am ehesten zu? – Dabei ist es wichtig, dass du klare und auch realistische Ziele setzt und sie regelmässig überprüfst. Es kann auch sehr sinnvoll und hilfreich sein, wenn du dein Training protokollierst, anhand eines Trainingsjournal oder -tagebuch. 

Dafür gibt es zahlreiche Apps und Tools, die dir dabei helfen können. Wenn es dir dennoch Mühe bereitet einen Trainingsplan oder eine klare und realistische Zielsetzung festzulegen, wende dich an einer unserer Coaches oder suche dir jemanden, der sich damit auskennt und dich dabei unterstützen kann.

4. Suche dir verbündete

Eine vielversprechende Möglichkeit, das Training motiviert zu halten, ist es, möglichst viele Leute in deinem Umfeld davon zu erzählen, so werden sie dir bestimmt zusätzlich dabei helfen. Noch besser ist es, wenn du jemanden hast, der dir dabei hilft oder mit dem du gemeinsam zum Lauftraining oder ins Fitnessstudio gehen kannst, so könnt ihr euch gegenseitig anspornen und unterstützen.

5. Schaffe die richtige Umgebung

Sorge dafür, dass du dich wohlfühlst, wenn du dein Training absolvierst – Mit deiner Lieblingsmusik, einem bequemen Outfit, indem du dich wohlfühlst und in einer Trainingsatmosphäre, in der du gut zurechtkommst. Sorge ausserdem auch dafür, eine Trainingsvielfalt zu pflegen, damit dir das Training nicht langweilig wird. Erlaube dir eine gewisse Flexibilität, wenn die Sonne scheint und du eher Lust hast nach draussen, laufen zu gehen, anstatt im Fitnessstudio die Gewichte zu bewegen, dann tu es, wichtig ist nur, dass du dich dabei gut fühlst und etwas für dich, deine Gesundheit und deine Fitness tust.

6. Einfach machen

Hört sich einfach an und ist es im Grunde auch. Manchmal muss man auch einfach seinen inneren Schweinehund überwinden und es EINFACH MACHEN. Denn wenn du erst mal die Sportklamotten anhast und angefangen hast, wird es dir leichter fallen, dein Training durchzuziehen. Du wirst dich danach auch mit Sicherheit besser fühlen, als wenn du aus der “null Bock Laune “– einfach nicht hingehen würdest. Also denk nicht zu lange nach, pack deine Sportsachen und geh los.

Viel Spass beim Training
Dein Coach, Sam