Impingement-Syndrom: Was Du Wissen Musst #54
Bist Du ein aktiver Mensch, der regelmässig Sport treibt oder schwere körperliche Arbeit verrichtet? Dann könntest Du irgendwann mit dem Impingement-Syndrom konfrontiert werden, einer häufigen Ursache für Schulterschmerzen. In diesem Blogpost erfährst Du, was das Impingement-Syndrom ist, wie es entsteht, und was Du tun kannst, um die Schmerzen zu lindern und zukünftigen Beschwerden vorzubeugen.
Was ist das Impingement-Syndrom?
Das Impingement-Syndrom, auch Engpasssyndrom genannt, beschreibt eine schmerzhafte Einklemmung von Weichteilgewebe, insbesondere der Sehnen der Rotatorenmanschette, im Schulterbereich. Diese Sehnen werden zwischen den Knochenstrukturen – dem Schulterdach (Akromion) und dem Oberarmkopf (Humeruskopf) – eingeklemmt. Diese Enge führt zu einer Reizung und Entzündung der Sehnen, was wiederum Schmerzen und Bewegungseinschränkungen zur Folge hat. Die Rotatorenmanschette selbst besteht aus vier Muskeln: Supraspinatus, Infraspinatus, Teres minor und Subscapularis. Diese arbeiten zusammen, um das Schultergelenk zu stabilisieren und eine präzise und kraftvolle Bewegung des Arms zu ermöglichen.
Das Syndrom kann in verschiedenen Formen auftreten: als akutes Impingement, das durch plötzliche Verletzung oder Überlastung entsteht, oder als chronisches Impingement, das sich über einen längeren Zeitraum hinweg entwickelt. Bei chronischen Fällen kann es zu einer allmählichen Abnutzung der Sehnen kommen, was das Risiko für Sehnenrisse erhöht. Zudem kann eine Bursitis, also eine Entzündung des Schleimbeutels, der als Puffer zwischen Sehnen und Knochen dient, das Impingement-Syndrom begleiten oder sogar verstärken.
Die Ursachen für ein Impingement-Syndrom sind vielfältig und reichen von anatomischen Besonderheiten über wiederholte Belastungen bis hin zu altersbedingten Veränderungen der Sehnen und Muskeln. Sportler, die regelmäßig Überkopfbewegungen ausführen – wie Schwimmer, Baseball- oder Tennisspieler – sind besonders anfällig für diese Art von Verletzung. Aber auch nicht-sportliche Aktivitäten, wie das Heben von schweren Gegenständen oder Arbeiten in Überkopf Position, können zu einem Impingement führen.
Die Symptomatik des Impingement-Syndroms kann sich in einer schmerzhaften Einschränkung der Schulterbeweglichkeit äussern, die oft als “Painful Arc” beschrieben wird – ein schmerzhafter Bogen, den der Arm beim Heben und Senken beschreibt. Auch nächtliche Schmerzen, die beim Liegen auf der betroffenen Seite auftreten, sind typisch für das Impingement-Syndrom. Diese Symptome können die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen, da sie alltägliche Aktivitäten wie Anziehen, Haare kämmen oder das Erreichen von Gegenständen über Kopfhöhe erschweren.
Es ist wichtig, bei ersten Anzeichen eines Impingement-Syndroms frühzeitig zu handeln, um eine Verschlimmerung der Symptome zu verhindern und langfristige Schäden zu vermeiden. Ein Verständnis der zugrundeliegenden Mechanismen und eine frühzeitige Diagnose sind entscheidend für eine erfolgreiche Behandlung und Wiederherstellung der vollen Funktionsfähigkeit der Schulter
Ursachen des Impingement-Syndroms
Anatomische Besonderheiten können eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung eines Impingement-Syndroms spielen. Individuelle Unterschiede in der Form des Akromions, des knöchernen Ausläufers des Schulterblatts, das über dem Schultergelenk liegt, können beispielsweise dazu führen, dass weniger Raum für die Sehnen der Rotatorenmanschette vorhanden ist. Ein hakenförmiges oder stark gekrümmtes Akromion kann die Wahrscheinlichkeit eines Impingements erhöhen, da es die Sehnen bei Armhebebewegungen leichter einklemmen kann. Auch eine Variation in der Form des Kollum des Humerus, des Oberarmknochens, kann das Risiko erhöhen.
Überbelastung ist eine weitere häufige Ursache für das Impingement-Syndrom. Sportler, die regelmässig Wurfbewegungen ausführen oder Gewichtheber, die schwere Lasten stemmen, setzen ihre Rotatorenmanschette einer hohen Belastung aus. Aber auch Berufe, die repetitive Armhebebewegungen erfordern, wie Maler oder Elektriker, können zu einer Überbeanspruchung der Schulter führen. Diese konstante Überbelastung kann zu Mikrotraumas an den Sehnen führen, die sich entzünden und anschwellen, wodurch der Raum im Schultergelenk weiter eingeengt wird.
Der Alterungsprozess spielt ebenfalls eine wichtige Rolle bei der Entstehung des Impingement-Syndroms. Mit der Zeit können degenerative Veränderungen der Sehnenstruktur auftreten. Die Sehnen werden weniger elastisch und die Durchblutung kann sich verringern, was die Selbstheilungskräfte des Körpers schwächt und die Sehnen anfälliger für Verletzungen macht. Kalziumablagerungen können sich ebenfalls bilden und zu einer weiteren Einengung des Raumes über der Rotatorenmanschette führen.
Fehlhaltungen, insbesondere eine chronisch vorgebeugte Haltung oder eine nach vorne fallende Schulterhaltung, können den Druck auf die Sehnen der Rotatorenmanschette erhöhen. Dies kann durch langandauernde Büroarbeit, schlechte ergonomische Bedingungen am Arbeitsplatz oder durch mangelnde Körperwahrnehmung und -kontrolle verursacht werden. Eine solche Haltung kann zu einer Veränderung der normalen biomechanischen Bedingungen im Schultergelenk führen, was wiederum die Wahrscheinlichkeit eines Impingements erhöht.
Die Symptome eines Impingement-Syndroms sind oft eindeutig und können sich in verschiedenen Aktivitäten des täglichen Lebens manifestieren. Schmerzen beim Heben des Arms, bei Überkopfbewegungen oder Schmerzen, die in die Schulter und den Arm ausstrahlen, sind typische Anzeichen. Ein Schwächegefühl im Arm kann die Ausführung von feinmotorischen Tätigkeiten erschweren, und Nachtschmerzen können die Schlafqualität beeinträchtigen. Diese Symptome können auf eine Entzündung der Sehnen hinweisen, die durch das Einklemmen verursacht wird. Es ist wichtig, diese Symptome ernst zu nehmen und frühzeitig zu adressieren, um eine Verschlechterung des Zustandes zu verhindern.
Diagnosestellung
Die Diagnosestellung des Impingement-Syndroms beginnt typischerweise mit einer ausführlichen Anamnese, bei der der Arzt oder Physiotherapeut nach den spezifischen Symptomen, der Dauer der Beschwerden sowie nach möglichen Ursachen wie Sportarten, Beruf und früheren Verletzungen fragt. Während der körperlichen Untersuchung werden verschiedene Tests durchgeführt, um die Beweglichkeit der Schulter zu beurteilen und um spezifische Schmerzpunkte zu identifizieren. Dazu gehören der Neer-Test und der Hawkins-Kennedy-Test, bei denen der Arm in bestimmte Positionen gebracht wird, um zu sehen, ob dies die Symptome auslöst.
Bildgebende Verfahren spielen eine wichtige Rolle bei der Bestätigung der Diagnose und dem Ausschluss anderer Ursachen für die Schulterschmerzen. Ein Röntgenbild kann verwendet werden, um die Knochenstruktur der Schulter zu beurteilen und um zu überprüfen, ob es Knochensporne oder andere Anomalien gibt, die das Impingement verursachen könnten. Eine Magnetresonanztomographie (MRT) bietet detaillierte Bilder der weichen Gewebe, einschließlich der Sehnen und Muskeln, und kann Entzündungen, Risse oder andere Schäden an der Rotatorenmanschette aufzeigen.
In manchen Fällen kann auch eine Ultraschalluntersuchung hilfreich sein, da sie dynamische Bilder der Schulterbewegung liefert und dabei hilft, die Funktion der Rotatorenmanschette in Echtzeit zu beurteilen. Diese Untersuchung ist besonders nützlich, um die Dicke der Sehnen und das Vorhandensein von Flüssigkeitsansammlungen zu beurteilen, die auf eine Entzündung hinweisen könnten.
Die Behandlungsmöglichkeiten für das Impingement-Syndrom sind vielfältig und hängen vom Schweregrad der Symptome und der zugrundeliegenden Ursache ab. Konservative Therapieansätze sind oft die erste Wahl. Physiotherapie kann dabei helfen, die Beweglichkeit zu verbessern und die Muskeln um die Schulter zu stärken, was den Druck auf die Sehnen verringern kann. Schonung und die Vermeidung von Bewegungen, die Schmerzen verursachen, sind ebenfalls wichtig, um den Heilungsprozess zu unterstützen.
Eisapplikation kann effektiv sein, um Schwellungen zu reduzieren und Schmerzen kurzfristig zu lindern. Nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie Ibuprofen oder Naproxen können zur Schmerz- und Entzündungshemmung eingesetzt werden, sollten jedoch aufgrund möglicher Nebenwirkungen nicht langfristig ohne ärztliche Aufsicht verwendet werden.
Wenn konservative Methoden nicht ausreichen und die Lebensqualität des Patienten erheblich beeinträchtigt ist, kann eine operative Intervention in Betracht gezogen werden. Zu den operativen Methoden gehört beispielsweise die arthroskopische Chirurgie, bei der entzündetes Gewebe entfernt oder die Knochenstruktur verändert wird, um mehr Platz für die Rotatorenmanschette zu schaffen. Die Entscheidung für eine Operation wird in der Regel nach einer gründlichen Bewertung aller anderen Optionen und unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse und Ziele des Patienten getroffen.
Prävention
Die Prävention des Impingement-Syndroms ist ein wichtiger Aspekt, um langfristig gesunde Schulterfunktionen zu gewährleisten. Aufwärmübungen sind dabei ein zentraler Bestandteil, da sie die Durchblutung der Muskeln erhöhen und die Sehnen geschmeidiger machen. Dynamische Aufwärmübungen, die die Schulter in einem vollen Bewegungsumfang bewegen, bereiten die Muskeln und Sehnen spezifisch auf die bevorstehenden Belastungen vor. Es ist wichtig, dass das Aufwärmen allmählich erfolgt und auf die Aktivität abgestimmt ist, um die Schulter nicht zu überlasten.
Ergonomische Anpassungen am Arbeitsplatz und in der Ausführung von Sportarten sind ebenfalls entscheidend, um das Risiko eines Impingements zu minimieren. Dies kann die Verwendung von ergonomischen Stühlen und Tischen einschließen, die eine natürliche Haltung fördern, oder die Anpassung der Höhe von Arbeitsflächen, um unnötige Hebebewegungen über Kopf zu vermeiden. In Sportarten kann das Tragen von richtigem Equipment und die Anwendung von Techniken, die den Stress auf die Schulter reduzieren, präventiv wirken.
Die Verbesserung der Körperhaltung ist ein weiterer wesentlicher Faktor. Eine aufrechte Haltung mit zurückgezogenen Schultern und einem ausgeglichenen Kopf- und Nackenbereich kann dazu beitragen, die Belastung der Rotatorenmanschette zu verringern. Übungen, die das Bewusstsein für die eigene Körperhaltung schärfen und die Muskeln stärken, die für eine aufrechte Haltung erforderlich sind, sollten in den Alltag integriert werden.
Kräftigungs- und Dehnübungen sind für die Aufrechterhaltung einer gesunden Schulterfunktion unerlässlich. Ein ausgewogenes Training, das die Muskeln rund um die Schulter stärkt, kann dazu beitragen, die Rotatorenmanschette zu unterstützen und das Gleichgewicht zwischen den Muskelgruppen zu erhalten. Dehnübungen helfen, die Flexibilität zu verbessern und Verspannungen zu lösen, die zu einem Impingement führen können. Besonders wichtig sind Übungen, die die hinteren Schultermuskeln dehnen und die vorderen Schultermuskeln kräftigen, um muskuläre Dysbalancen zu korrigieren, die häufig bei Menschen auftreten, die viel Zeit am Schreibtisch verbringen.
Zusätzlich kann die Integration von Übungen, die die Propriozeption – also die Körperwahrnehmung – verbessern, helfen, die Koordination und die Qualität der Bewegungen zu optimieren. Dies ist besonders wichtig für Athleten, die komplexe und repetitive Bewegungen ausführen.
Schliesslich ist es wichtig, auf die Signale des Körpers zu achten und bei ersten Anzeichen von Schmerzen oder Unbehagen entsprechende Massnahmen zu ergreifen. Regelmässige Pausen, Stretching während des Tages und das Vermeiden von Aktivitäten, die Schmerzen verursachen, können langfristig zur Gesundheit der Schulter beitragen. Durch die Kombination dieser präventiven Massnahmen kannst Du das Risiko eines Impingement-Syndroms erheblich reduzieren und eine starke, flexible und gesunde Schulter erhalten.
Ultimate Fazit
Das Impingement-Syndrom ist eine behandelbare Erkrankung, die jedoch ernst genommen werden sollte. Wenn Du Schulterschmerzen hast, zögere nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Mit der richtigen Behandlung und Prävention kannst Du Deine Schultergesundheit erhalten und weiterhin ein aktives Leben führen. Denke daran, dass Deine Gesundheit an erster Stelle steht und dass es wichtig ist, auf die Signale Deines Körpers zu hören und entsprechend zu handeln.
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